Die Herstellung des Kleidungsstückes
Material
Das Wort "Cifraszûr" bezeichnet den Szûr, einen Mantel, der mit Applikationen und Stickereien verziert (cifra) ist. Das Wort szûr hatte im 18. Jahrhundert noch zwei Bedeutungen. Es bezeichnete einerseits den groben Stoff (posztó), der aus der Wolle des ungarischen Schafes gewebt wurde, andererseits ein Oberkleid, einen Umhang aus Posztó mit hohem Kragen. Lange Zeit brachte man es auch mit dem Wort szõr (Fell, Pelz) in Verbindung. Nach dem heutigen Stand der Forschungen ist das Wort auf die ungarische Übersetzung des lateinischen vestes griseae (graue Gewänder) zurückzuführen. Die in ihrer natürlichen Farbe belassenen Wollkleider waren im Mittelalter die bestimmenden Kleidungstücke der unteren sozialen Schichten.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen über das Walken von Wollstoffen. In den Walkmühlen wurde der Stoff durch ständiges Schlagen in einem Wasserbecken verdichtet und anschließend in einen Rahmen gespannt. Diese Prozedur machte den Szûrposztó hart und wasserabweisend. Schon im 18. Jahrhundert produzierte man diese Textilie in großer Menge.
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