Der Cifraszûr - das repräsentative Kleidungsstück der Hirten und Bauern

Die Herstellung des Kleidungsstückes

Material

Die Schneider stellten daraus Hosen, Überkleider und Winterkleidung vor allem für jene Personen her, die ständig unter freiem Himmel lebten und arbeiteten, vor allem also für die Hirten. Die Spezialisten der Posztóherstellung, die Szûrweber und die so genannten Csapók (Stoffschläger), verarbeiteten große Teile der in Ungarn produzierten Wolle. Deshalb waren die Zentren der Stoffherstellung zugleich oft auch Zentren der Schafzucht.

Bis zum 16. Jahrhundert war Debrecen Mittelpunkt der Wollverarbeitung in der großen Tiefebene (ungar. Alföld). Nach dessen Niedergang konzentrierte sich die Produktion auf Rozsnyó/Rimaszombat (heute Slowakei). Die transdanubische Wolle wurde in Veszprém verarbeitet, die siebenbürgische in Hermannstadt/Sibiu und Heltau/Nagydisznód. In ganz Ungarn genoss der Stoff aus diesen beiden Städten den besten Ruf und wurde als besonders geeignetes Ausgangsmaterial für den Cifraszûr betrachtet. Meist benützten die Weber die Wolle des ungarischen Purzsa-Schafes für die Herstellung der ursprünglich weißen, grauen oder braunen Stoffe. Für festlichere Stücke bleichte oder färbte man das Material zusätzlich.

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