Verzierung und Ornamentik
Die ersten Aufzeichnungen über die Mode des Cifraszûr - d.h. über das Erscheinen des verzierten Szûr - stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dort war der Cifra- oder verzierte Szûr zuerst modern geworden als Ergebnis der Notwendigkeit, die Stoffränder an den Nahtstellen zu säumen. Diese Endelung wurde mit andersfarbigem Faden durchgeführt und zu verschiedenen Mustern weiterentwickelt. Der am üppigsten verzierte Teil des Cifraszûr ist der quadratische Einsatz unter der Achsel (aszaj). Eine sehr betonte Verzierung (Applikation und Stickerei) erhielten auch der hintere Schlitz und der charakteristische rechteckige Kragen bei den Mänteln in der großen Tiefebene.
Der transdanubische Cifraszûr wurde ursprünglich nur mit Applikationen, später auch mit zusätzlicher Stickerei verziert. Bei den ostungarischen Varianten ist die Stickerei von größerer Bedeutung als die Applikationen. Die Stickereiarbeiten wurden in den Zeiten der Massenproduktion oft nicht von den Szûrschneidern selbst, sondern von Stickerinnen angefertigt. Für die Stickereien am Cifraszûr ist - ähnlich wie bei den traditionellen ungarischen Leinen- und Kleiderstickereien - die Blumenornamentik charakteristisch.
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