Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts war es unter den wohlhabenderen Bauern bereits üblich, sich eine so genannte Gute Stube einzurichten, die hauptsächlich repräsentative Funktion hatte. Diese Stube war mit einem oder mehreren Betten, auf denen mehrere Garnituren Bettzeuges säuberlich aufgeschichtet waren, üppig eingerichtet. Glasiertes irdenes Geschirr schmückte die Wände.
All diese Veränderungen hingen eng mit dem Entstehen der Nationalkultur im 19. Jahrhundert zusammen. Während immer mehr Elemente der bäuerlichen Tradition in die Nationalkultur übernommen wurden, beeinflusste diese umgekehrt auch die Welt des Dorfes.
,,Eigentlich", so Tamás Hofers Überlegungen, ,,ist davon die Rede, dass in jener Zeit, als die Bauern sich wirtschaftlich und politisch immer mehr in das nationale Ganze einfügten, diese Verbindung auch mit kulturellen Symbolen zum Ausdruck gebracht werden musste. Dafür wird auch Oben von den volkstümlichen Strömungen, Unten - unter den Bauern - von den betont bäuerlichen Strömungen der Volkskunst gesorgt. Bis zu einem bestimmten Maße war die bäuerliche Volkskunst, die Tracht, auch eine Folge dessen, dass die Dorfbewohner immer öfter mit Nicht-Bauern in Berührung kamen, sich ihrer eigenen bäuerlichen Abstammung immer bewusster wurden und dazu auch standen." Der hier angeführte Prozess kann durch die Entwicklungsgeschichte des Cifraszûr gut veranschaulicht werden.
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